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Gesprächsstunde mit dem Oberbürgermeister zum Thema „Schule in Coronazeiten“

Die Jusos MG veranstaltete am 05.05.21 ein Zoom-Meeting zum Thema „Schule in Coronazeiten“. Dabei hatten hauptsächlich SchülerInnen, aber auch LehrerInnen und Eltern die Möglichkeit, unserem Oberbürgermeister Felix Heinrichs Fragen zu stellen und Anliegen zu äußern. Wie die Sitzung ablief und was am Ende dabei rumkam, erfahrt ihr in diesem Artikel.  

Zu Beginn wurden die über 50 TeilnehmerInnen willkommen geheißen und Felix Heinrichs hat von seiner Wahrnehmung der Coronazeit berichtet. Er selbst hat diese extreme Veränderung sehr differenziert wahrgenommen und es herrschte ein Auf und Ab. Leider hat er als Oberbürgermeister bei vielen Dingen gar keinen Einfluss, da Bund und Länder (als Schulträger) den Vorrang haben. Es konnte nur provisorisches WLAN an Schulen eingerichtet werden und bei der Bestellung von iPads kam es zu Lieferproblemen.  

Felix Wolfgang Heinrichs

geboren am 22. März 1989 in Mönchengladbach, Heinrichs ist ein deutscher Politiker der SPD und seit dem 1. November 2020 Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach.

Bevor das Wort an die TeilnehmerInnen gegeben worden ist, hat sich Youthbeyond MG vorgestellt. Sie wollen Projekte für junge Menschen gestalten, zum Mitbestimmen, zum Mitgestalten etc… Ihre aktuellen Projekte sind z.B. OMG oder die Green Week. Gleichzeitig hat Youthbeyond auf erste Probleme aufmerksam gemacht. Es fehlen nicht nur soziale Kontakte, die gute Vorbereitung auf ZP´s oder das Abitur, sondern auch die Perspektive für die Zukunft. Sie laden alle herzlich dazu ein, an ihren BSV-Sitzungen (Bezirks-Schüler-Vertretungs-Sitzung) teilzunehmen, die meist kurzfristig über Instagram bekanntgegeben werden.  

Dann wurde allen ein Link für Mentimeter zugeteilt, bei dem jeder die Schulzeit während Corona in einem Wort beschreiben sollte. Dabei stachen vor allem Wörter wie Stress und Anstrengung aus der Menge heraus. 

Nun hatte jeder die Möglichkeit das eigene Empfinden, sowie Fragen an alle, aber insbesondere an Felix Heinrichs zu richten.  

Die erste Person schilderte grundlegende Probleme. Sei es das Internet oder die kurzfristige Durchgabe von Konferenzen. Homeschooling-Alltag war zu Beginn sehr durchwachsen. Manche Lehrkräfte antworteten teils gar nicht. So musste man sich viel selber beibringen. Dennoch gibt es aber auch die LehrerInnen, die in diesen Zeiten toll geholfen haben und dafür ausdrückliches Lob verdient haben. Felix Heinrichs antwortete daraufhin, dass er auf eine weiter unter 165 bleibende Inzidenz hofft. Das digitale Interesse sei keine Dauerlösung und die Betreuung umso wichtiger. 

Als nächstes stellte jemand die Frage, wie Lösungen für all das gefunden werden können. Heinrichs erläuterte, dass die Stadt eine „Summer School“ in Planung hat. Nicht nur Schulstoff, sondern auch Gemeinschaft muss aufgeholt werden. Zur Anschaffung von technischen Geräten muss man sich an das Jobcenter wenden, da der Staat bis zu 300 Euro finanziert.  

Warum es bei drei Präsenztagen in der Schule nur zwei anstatt drei Testungen gibt, liegt an der gegebenen Empfehlung.  

Des Weiteren kam die Frage, was man denn gegen das Plötzliche z.B. die plötzlichen Änderungen tun kann. Gar nichts, denn auch das ist Ländersache und die Stadt bekommt die jeweilige Mail auch sehr spät.  

Wann wird es mit dem Impfen für die SchülerInnen losgehen? Der Oberbürgermeister betonte, dass man ja noch auf die Zulassung wartet, aber die Sommerferien die optimale Zeit für das Impfen, sowie weitere Organisation wäre. Dies sei sehr wichtig.  

Außerdem wurde nach einer Planung für ein Jugend-Parlament bzw. mehr jugendliche Beteiligung gefragt, da es immer mehr Jugendliche gibt, die sich politisch beteiligen wollen. Darauf antwortete Felix Heinrichs, dass so etwas in Zukunft geplant sei. In Grundschulen sollen auch Familienzentren geplant sein, denn Treffen bringt Vertrauen.  

Nun kam es größtenteils noch zu persönlichen Berichten. Auffällig war, dass sich sehr viele gegen den aktuellen Wechselunterricht ausgesprochen haben. Lehrkräfte vom HUMA in Mönchengladbach berichteten, dass die einzige Alternative von Wechselunterricht Hybridunterricht sei. Die technische Ausstattung ist sehr wichtig, aber das WLAN zu Hause wird auch oft vergessen. Außerdem brauche man jemanden, der oder die die ganzen technischen Geräte in der Schule einrichtet, wie eine Art digitaler Hausmeister. 

Hinzu kam ein weiteres Problem beim Abitur: Vor lauter Lüften sind ständig die Klausurbögen durch die Gegend geflogen. Das Wichtigste aber, betonte ein Lehrer, sei die Schülerinnen und Schüler zu loben und auch ihnen mal zu danken. Es folgten Berichte von Enttäuschung nach Abiturklausuren von SchülerInnen, bei denen andere Themen durchgenommen worden sind, Berichte von SchülerInnen, die nicht wissen an wen man sich allgemein wenden soll und vieles mehr. Auch aus einer Wohngruppe mit 14 Bewohnern wurde appelliert, dass die Belastung einfach zu viel sei.  

So kam es am Ende zum Konsens, dass Videounterricht viel besser ist, digitale Hausmeister dringend benötigt werden, um Geräte einzurichten usw. und dass alle SchülerInnen und Lehrkräfte Lob verdienen, dass sie diese Zeit so gut meistern. 

Somit wurde die Sitzung beendet und es war für alle Beteiligten ein informativer und netter Abend. 

(Anna Marohn)  

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